Der von dem Londoner Bankier Henry Hoare von 1742-84 angelegte Park von Stourhead gehört zu den berühmtesten Landschaftsgärten Englands. Dementsprechend umfangreich ist auch die Literatur zu dieser Anlage. Die Autorin beschäftigt sich in ihrer nun publizierten Dissertation eingehend mit der Rezeptionsgeschichte von Stourhead. Sie weist detailreich nach, dass die heute geltende Meinung, dem Garten liege ein ikonographisches Gesamtprogramm zugrunde, mit dem der Begründer des Gartens bewusst auf Vergils Aeneis anspiele, eine Legendenbildung des 20. Jh.s ist. Vielmehr wurde der Stilpluralismus in Henry Hoares Gestaltung durch die Umgestaltung seines Erben und Enkels Richard Colt Hoare ab 1785 aufgehoben und vereinheitlicht und führte zu dem heutigen Bild des Gartens. Der Autorin gelingt es durch ihren kritischen Zugang die seit Jahrzehnten einzementierte Sichtweise auf Stourhead aufzubrechen. 320 S., €69,90