Impatiens glandulifera
Das einjährig wachsende Drüsen-Springkraut stammt aus Indien und dem Himalaja. Es breitet sich stark über Samen aus. Massenbestände wachsen an Fluss- und Bach-Auen, wo es sich gegenüber heimischen Arten durchsetzen kann.
Ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde das Drüsen-Springkraut in österreichischen Gärten wegen seiner attraktiven Blüten angepflanzt. Auch als Bienenweidepflanze wurde es gerne gepflanzt. 1898 wurde das Springkraut zum ersten Mal an einem Wildstandort beobachtet: am Weidlingbach bei Klosterneuburg.
Der Verbreitungsschwerpunkt liegt an gut mit Nährstoffen versorgten Fluss- und Bachauen bis zu einer Meereshöhe von ca. 1000 m.
Das Drüsen-Springkraut kann an ausreichend feuchten Standorten sehr dichte und hohe Bestände bilden. Aus naturschutzfachlicher Sicht wird die Art dort zum Problem, wo es zu einer Veränderung der Vegetationszusammensetzung kommt.
Eine Bekämpfung erfolgt dann, wenn die Ausbreitung der Art ein unerwünschtes Ausmaß annimmt. In Österreich wird die Art z. B. im Nationalpark Thayatal bekämpft. Das Drüsen-Springkraut breitet sich dort seit ca. 1995 stark aus. Die Bekämpfung stellt ein mühsames Unterfangen dar, weil sie überwiegend vom Boot aus erfolgen muss.
Als einjährige Art verbreitet sich das Drüsen-Springkraut ausschließlich über Samen. Sie werden zur Samenreife aus den Samenbehältern über einen speziellen Mechanismus bis zu sieben Meter weit ausgeschleudert, was eine effektive Verbreitung begünstigt. Pro Pflanze werden bis zu 2500 Samen gebildet. Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, müssen die Bestände deshalb vor der Blüte gemäht werden, um die Samenbildung zu unterbinden.
Es wird empfohlen, das Drüsen-Springkraut nicht mehr in Gärten und auch nicht als Bienenfutterpflanze zu kultivieren.
In Österreich kommen wild wachsend fünf Springkraut-Arten vor, von denen nur eine (Großes Springkraut, Impatiens noli-tangere) heimisch ist. Die vier anderen Arten sind Neophyten, als invasiver Neophyt ist neben dem Drüsen-Springkraut das Kleine Springkraut (Impatiens parviflora) eingestuft, das in schattig-feuchten Wäldern, Hecken und Gärten vorkommt.
Text: DI Barbara Knickmann
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