Ungeliebte Zugabe beim Pflanzenkauf
Ein unscheinbares Pflänzchen zeigt eine weitere unangenehme Facette von invasiven Neophyten auf: die Florenvermischung.
Gartenpflanzen werden heute fast ausschließlich im Topf verkauft. Auch wenn Gehölze wurzelnackt gepflanzt besser anwachsen, hat die Containerkultur den Vorteil der Pflanzzeitverlängerung bis in den Hochsommer. Außerdem kann sich der Kunde ein besseres Bild von der Pflanze machen, wenn sie Blätter hat oder sogar schon blüht.
Doch im Substrat keimen natürlich auch zahlreiche Beikräuter. Eines davon, das Drüsige Weidenröschen (Epilobium ciliatum) aus Nordamerika ist durch seine rasche Entwicklung (vom Samen zum Samen in drei Wochen) ein lästiges Unkraut in der gärtnerischen Produktion. Doch darüber hinaus hybridisiert es auch sehr leicht mit heimischen Weidenröschen-Arten, womit es zur Florenverfälschung kommt und im schlimmsten Fall zur Verdrängung heimischer Arten.
Ansätze zur Eindämmung der Verbreitung sind in Erdlagerstätten und in der Substrat-Aufbereitung (dämpfen) zu suchen, das liegt allerdings nicht im Rahmen der Möglichkeiten des Freizeitgärtners. Wir können nur alle im Container mitreisenden, ungewünschten Pflanzen entfernen und – vor der Samenreife – kompostieren.
Elisabeth Kalous