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  • Eschen-Ahorn, Acer Negundo: der Ahorn mit Starallüren?

Ein dekorativer Baum – warum sollten wir ihn also nicht mögen?  

Vielleicht kennen Sie diesen mittelgroßen, bis zu 20m hohen Baum von Spaziergängen in Parkanlagen. Dort kann man derzeit seine überaus dekorativen männlichen Blütenstände bewundern, die die Form von hängenden Trauben haben. Oder besser nicht bewundern, denn der Eschenahorn zählt zu den invasiven gebietsfremden Baumarten.

Im Unterschied zu anderen Ahornarten hat der Eschenahorn übrigens gefiederte Blätter mit meist 3 oder 5 Blättchen. Er kann daher auch leicht mit der Gewöhnlichen Esche verwechselt werden. Im Herbst leuchtet der Eschenahorn hellgelb bis orange.

Der Eschenahorn ist ursprünglich an Seeufern und in Auwälder Nordamerikas (Kanada) beheimatet. Den Weg zu uns hat er bereits 1688 als Zier- und Parkbaum gefunden.  Sein Vorteil ist das schnelle Jugendwachstum, er zählt daher auch zu den Pioniergehölzen. Was ihn vor allem auch auszeichnet ist seine Unempfindlichkeit gegenüber Luftverunreinigungen, Staub, Nässe sowie Trockenheit. Deshalb ist es durchaus auch möglich, dass man ihn in Alleen entdeckt. Er wurde auch gerne als Windschutz angepflanzt. Allerdings wird er nicht sehr alt, etwa nur 50 Jahre.

Von Parkanlagen, Alleen usw. hat sich der Eschenahorn aufgemacht und natürliche Lebensräume besiedelt. Man findet den Eschenahorn in wassernahen Laubholzmischwäldern auf fast allen Standorten. Vor allem trifft man ihn auch in den March-, Thaya- und Donauauen an. Aber auch anmoorige Böden mit hohem Grundwasserstand sind ihm nicht fremd. Der Eschenahorn ist heute übrigens in ganz Mitteleuropa zu finden.

Er hat also viele Vorzüge. Warum aber soll man ihn nicht bewusst anpflanzen?

Der Eschenahorn verdrängt die heimische Flora durch seine Pioniereigenschaft und die rasche Besiedelung der Standorte. Sein schnelles Wachstum gibt ihm rasch einen Vorsprung gegenüber anderen, heimischen Arten in Auwald-Gesellschaften, die er somit verdrängt. In Auen sollte sich der Eschenahorn daher nicht etablieren, auch weil seine enorm hohe Reproduktion durch starken Stockausschlag eine Beseitigung erschwert.

Achtung: Die Früchte des Eschenahorns sind giftig und für Pferde tödlich!

Unser Tipp: Eine unbedenkliche Alternative zum Eschenahorn ist die Flatter-Ulme.

Gabriele Obermayr

Auf den Fotos ist ein panschierter Eschenahorn abgebildet.