Gewöhnliche Mahonie (Mahonia aquifolium): Invasive Gefahr oder Insektenparadies?

Bienen und Hummeln schätzen sie, Naturschützer ächten sie?

Gleich vorweg: natürlich gibt es keine guten oder bösen Pflanzen. Jede Art hat auf dieser Welt ihre Daseinsberechtigung. Allerdings hat der Mensch das florale Gefüge auf dieser Erde beeinflusst, Pflanzen wie auch Tiere meist zum Eigennutz, aber auch unbeabsichtigt, in eine fremde Umgebung gebracht und das leider nicht immer nur zum Guten für die Natur!

Nun im April blüht sie goldgelb und wohlriechend. Ihre Blüten ziehen viele Insekten an, für die sie gerade in diesen frühen Monaten des Jahres mit ihren Pollen und Blüten eine gute Nahrungsquelle ist. In Gartencentern wird sie daher oft auch als insektenfreundlich angepriesen. Aber Achtung: Goldlöckchen kann in unseren Breiten leider auch ihre Schattenseiten zeigen.

Seit Mitte des 19. Jahrhunderts findet sich die in Nordamerika heimische Mahonie auch in unseren Breiten. Sie ist bei uns mittlerweile auch in den Wäldern verwildert anzutreffen. Meist wird sie aber in Gärten und Parkanlagen als Zierpflanze angepflanzt.

Die Gewöhnliche Mahonie oder auch Stechdornblättrige Mahonie gehört zur Familie der Berberitzen- Gewächse. Die Pflanze kann bis zu mehr als 1m hoch werden, hat immergrüne, ledrige Blätter die sich im Herbst purpurn verfärben. Ab August trägt die Mahonie ca. erbsengroße schwarze, etwas heller bereifte, essbare Beeren. Die Mahonie mag sonnige bis halbschattige Standorte und breitet sich insbesondere auf sandig-humosen, frischen Böden gut aus. Sie verträgt Schatten und Wurzeldruck sehr gut und ist sehr anpassungsfähig in Bezug auf das Klima.

Aufgrund ihres starken Verbreitungsverhaltens wird die Mahonie als potentiell invasiver Neophyt kategorisiert. Was heißt das? Potentiell invasive Neophyten können durch ihr konkurrenzstarkes Ausbreiten heimische Pflanzen verdrängen, die somit in diesem Bereich nicht mehr aufkommen können. Die erfolgreiche  Vermehrung der Mahonie erfolgt hauptsächlich durch unterirdische Ausläufer, oder auch durch Ausbreitung der Samen durch Tiere, wie vor allem Vögel.

Unser Rat: Pflanzen Sie anstatt der Gewöhnlichen Mahonie beispielweise eine Gemeine Stechpalme (Ilex aquifolium).  Sie ist ebenfalls eine besondere Pflanze – ist sie doch die einzige in Mitteleuropa heimische Vertreterin der Gattung Ilex, von denen es immerhin ca. 400 verschiedene Strauch- und Baumarten gibt. Der Name Stechpalme leitet sich übrigens davon ab, dass die Pflanze am Palmsonntag oft mangels echter Palmen-Zweige geweiht wird.

Gabriele Obermayr