Namen sind Schall und Rauch …
Deutsche Pflanzenbezeichnungen sind oft irreführend. So vermutet man hinter der Bezeichnung „Braunblättriger Wasserdost“ eine Sorte unseres heimischen, Gewöhnlichen Wasserdosts.
Doch Irrtum! Genaugenommen ist der Braunblättrige Wasserdost botanisch nicht einmal ein Eupatorium, so wie unser Gewöhnlicher Wasserdost (Eupatorium cannabinum).
Auch wenn er meist unter Eupatorium rugosum ‘Chocolate’ angeboten wird, handelt es sich bei der hübschen rotblättrigen Staude botanisch um eine in Großbritannien ausgelesene Sorte von Ageratina altissima, der Natternwurz.
Diese in Nordamerika heimische Pflanze wächst an feuchten, halbschattigen Standorten in lichten Wäldern und an Bachläufen. Die häufig in Staudengärtnereien angebotene Sorte ‘Chocolate’ wird ca. 60-80 cm hoch und eignet sich gut für naturnahe Pflanzungen und als Kontrast im Staudenbeet. Ihre tief schokoladebraunen Blätter kontrastieren mit den im Herbst erscheinenden weißen Blütenrispen. Einmal eingewachsen, ist die Pflanze anspruchslos und verträgt auch trockenere Standorte. Allerdings hat sie auch das Potential, sich unkontrolliert auszubreiten. Auf eine Pflanzung in Gärten, die an sensible, feuchte Naturräume grenzen (Bachläufe, Augebiete) sollte verzichtet werden, da ihr invasives Potential noch nicht abgeschätzt werden kann. Verwenden Sie statt dessen rotblättrige Sorten der Engelwurz (Angelica), Fetthenne (Hylotelephium), Bartfaden (Penstemon) oder den Bronzefenchel (Foeniculum vulgare ´Rubrum)`.
Außerdem ist die ganze Pflanze giftig. In ihrer Heimat kommt es immer wieder zu Milchvergiftungen von Kühen, Schafen und Ziegen, die Teile dieser Pflanzen fressen.
Elisabeth Kalous