Foto: Gilles Ayotte, Bibliothèque de l’Université Laval, wikicommons
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Prunus_serotina_15-p.bot-prunu.sero-01.jpg
Attraktiv ist er, der weiß blühende Großstrauch mit seinen glänzenden Blättern,
aber durchaus ersetzbar
Prunus serotina, die attraktive, Spätblühende Traubenkirsche stammt ursprünglich aus Nordamerika. Im 17. Jahrhundert wurde sie als Zierpflanze mit herrlicher Herbstfärbung eingeführt und später mit großen Erwartungen im Forst verwendet. Die Hoffnungen auf hochwachsende Bäume und auf Bodenverbesserung haben sich jedoch nicht erfüllt. Stattdessen hat sich Prunus serotina dank der schwarzen, kirschenartigen, bei Vögeln und Säugetieren beliebten Früchte vor allem auf bodensauren und sandigen Böden munter ausgebreitet und ist dort zum Problem geworden. Denn der tiefe Schatten ihrer dominanten Bestände verringert die Artenzahl der vorhandenen heimischen Krautschicht beträchtlich und verhindert die Regenration der einheimischen Laubbaumarten.
Obwohl die Spätblühende Traubenkirsche viele gute Eigenschaften besitzt, indem sie geeignet ist für extreme innerstädtische Pflanzsituationen und auch längere Trockenperioden ohne Laubschäden übersteht sowie unempfindlich gegenüber Spätfrösten ist, sollte sie in unseren Breiten – insbesondere nicht in Gebieten mit bodensauren, sandigen Böden – gepflanzt werden.
Bei passenden Bodenverhältnissen stellt die ebenfalls üppig weiß blühende und süß duftende heimische Traubenkirsche – Prunus padus – eine wunderbare Alternative dar.
Cordula Loidl-Reisch
Online-Literaturhinweise:
Michael Rode, Ingo Kowarik, Thomas Müller, Tjards Wendebourg:
Ökosystemare Auswirkungen von Prunus serotina auf norddeutsche Kiefernforsten.
In: Kowarik, I. & Starfinger, U. (Hrsg., 2002): Biologische Invasionen.
Herausforderung zum Handeln? – Neobiota 1: 135-148.
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