Foto: WikiCommons/ Photographer: Appaloosa
Beeindruckend ob seiner Ausmaße – aber ACHTUNG: der Riesen-Bärenklau (oder auch Herkulesstaude genannt) kann brandgefährlich werden!
Verantwortlich dafür sind photo-sensibilisierende Substanzen (Furocumarine) im Pflanzensaft die toxisch wirken wenn sie mit Sonnenlicht zusammenkommen. Berührungen bei Licht können bei Menschen und anderen Säugetieren zu schmerzhaften Blasen ähnlich wie bei Verbrennungen führen, die schwer heilen. Wenn man mit der Pflanze arbeitet sollte man daher unbedingt Schutzkleidung, einschließlich Gesichtsschutz tragen.
Ursprünglich stammt der Riesen-Bärenklau aus dem Kaukasus. Er klettert dort bis auf 2.000 m Höhe und verträgt hohe Niederschläge (bis 2.000mm). Der Riesen-Bärenklau wurde als Garten- und Zierpflanze bei uns eingeführt und auch als Bienenweide angepflanzt da er für viele Blütenbesucher, wie Hautflügler, Schwebfliegen und Käfer Nahrung bietet.
Die Pflanze vermehrt sich durch Samen, die sie sehr zahlreich bildet und die hauptsächlich durch Wind, aber auch durch Wasser, verbreitet werden. Wald- und Straßenränder, der Uferbereich von Bächen und Flüssen, Brachen sowie Gärten sind die wesentlichsten Lebensräume des Riesen-Bärenklaus. Er breitet sich bei uns in Europa auch auf trockeneren und wärmeren Standorten als in seiner Heimat Kaukasus aus. Der Riesen-Bärenklau stellt an und für sich geringe Ansprüche an den Boden, mag aber saure Böden nicht so sehr und liebt Stickstoff.
Die Staude dieser Pflanzen bildet sehr dichte Bestände und beschattet mit ihren riesigen Blättern den Unterwuchs, so dass die einheimische Vegetation durch Lichtmangel verdrängt werden kann. Deshalb und auch wegen seiner raschen Ausbreitungstendenz ist die Pflanze in der EU als invasiver Neophyt gelistet, die weder verbreitet noch angepflanzt werden darf. Vorhandene Pflanzen sind zu entfernen.
Die Pflanze gehört zur Familie der Doldengewächse. Er ist mehrjährig. Als „Riese“ kann er eine Höhe von 3 bis 5 m erreichen. Seine Stängel sind hohl, oft rötlich gepunktet mit einem Durchmesser von bis zu 10 cm. Seine Blätter können sehr groß werden mit drei- oder fünfteiligen, fiederigen, spitzen Abschnitten, die unterseits behaart sind. Auch die weiß oder gelblich grünen Blütendolden des Bärenklaus sind mit bis zu 80cm recht imposant. Der Riesen-Bärenklau blüht von Juni bis August. Die Früchte sind oval, borstig behaart, ca. 10-14 mm lang und können bis zu 10 Jahre lang im Boden keimfähig bleiben.
Wichtig ist es das Ausbreiten der Pflanze zu verhindern. Die Bekämpfung erfolgt am besten durch Ausgraben im Frühjahr, durch Mahd oder Abschneiden des Blütenstandes. Das Pflanzenmaterial sollte keinesfalls kompostiert werden.
Unser Fazit: Bitte keinesfalls anpflanzen! Wenn sie etwas Gutes für Insekten, wie Bienen & Co tun möchten dann pflanzen sie heimischen Sträucher oder Pflanzen wie Ginster, Pfaffenhütchen, Johannisbeere, Fetthenne, Tulpen, Klatschmohn oder Hundsrose.
Gabriele Obermayr