Was hat diese wohlschmeckende Wurzelknolle mit indigenen Völkern zu tun? Es ist der Name!

Topinambur leitet sich von den Tupinambá ab, einem indigenen Volk in Nord- und Mittelamerika welches diese Knollen kultiviert hat.

Die Pflanze wurde im 17. Jahrhundert von französischen Seefahrern als Gemüse- und Futterpflanze nach Europa gebracht. Relativ schnell sich hat Topinambur bei uns etabliert, sie kommt bei uns in allen Bundesländern vor.  

Die auch in unseren Supermärkten und auf Märkten zu findende Knolle ist meist apfel- oder spindelförmig, mit einer dünnen beigen, gelben oder rosafarbenen Haut und weißem Fleisch. Weil Topinambur auch als Delikatesse von vielen geschätzt wird und auch wegen gesundheitlicher Aspekte, wurde die Pflanze durch den Handel und im Gartenbau relativ schnell verbreitet. Topinambur hat viele Vitamine, einen hohen Kaliumgehalt und soll angeblich auch das Hungergefühl bremsen weshalb die Knolle auch zur Gewichtsreduktion verwendet wird.

Topinambur ist eine mehrjährige krautige Pflanze, die beachtliche Höhen erreichen kann (bis zu 3m). Topinambur vermehrt sich hauptsächlich vegetativ. Ihre Sprossknollen überwintern im Boden, treiben im Frühjahr aus und bilden relativ schnell neue Pflanzen. Durch ihre zahlreichen Ausläufer kann Topinambur rasch sehr dichte Bestände bilden. Diese können durch Beschattung aufgrund ihres dichten Blätterdachs und das dichte, intensiv verzweigte Wurzelwerk heimische Arten verdrängen. Dadurch kann auch die Naturverjüngung einheimischer Ufergehölze erschwert werden.

Die Blätter sind länglich eiförmig und behaart. Die rauen, behaarten Stängel verzweigen sich im oberen Teil und bilden bis zu 15 gelbe Blütenstände, sogenannte Körbchen, die von August bis November blühen. Im Herbst sterben die oberirdischen Pflanzenteile ab, dadurch wird der Boden vegetationsfrei, sodass die Erosionsgefahr bei Hochwasser steigt. Es können auch Ertragseinbußen in der Landwirtschaft entstehen, da Topinambur andere Ackerkulturen überwachsen kann (z.B. Kürbis).

Die Pflanze bevorzugt feuchte Böden und hat auch hohe Ansprüche an Licht und Nährstoffe, verträgt aber auch starken Frost. Man findet sie daher im Uferbereich von Fließgewässern, an den Rändern von Auwäldern, an Wegrändern, auf Schuttplätzen und in Kiesgruben.

Topinambur zählt zur Gattung der Korbblütler (Asteraceae). Die Blüten mit Durchmesser zwischen 4 und 8 cm  ähneln daher auch den Sonnenblumen. Topinambur blüht von August bis November. Wegen der späten Blühzeit bei uns werden die Samen der Pflanze meist nicht reif. Die Vermehrung erfolgt daher fast ausschließlich vegetativ. Die unsachgemäße Entsorgung von mit Knollen versetztem Erdmaterial oder Wasser trägt daher auch zur schnellen Ausbreitung von Topinambur bei. 

Unser Tipp: Verwenden sie Echten Alant oder Stauden-Sonnenblumen anstatt der Topinambur-Pflanze

Gabriele Obermayr