Nitrate sind für den Aufbau von Eiweißverbindungen notwendig und werden von der Pflanze während des Tages verbraucht. Es ist daher empfehlenswert, Ihr Gemüse ab Mittag zu ernten. Da ist der geringste Nitratgehalt nachweisbar. Im Herbst und Winter bzw. in den Morgenstunden ist der Nitratgehalt deutlich höher. Verwenden Sie in Ihrem Gemüsebeet nicht übermäßig Stickstoffdünger, sondern bevorzugen Sie organische, nicht zu stickstoffreiche Düngemittel, die die Nährstoffe langsamer abgeben. Neuere medizinisch-wissenschaftliche Studien belegen übrigens, dass Nitrat durchaus auch positive gesundheitliche Wirkungen zeigt (gefäßelastizitätsverbessernd, leistungssteigernd, antimikrobiell).
Eine Bodenkur mit speziellen Tagetesarten empfiehlt sich dann, wenn man Probleme mit Fadenwürmern (Nematoden) oder Wurzelpilzen hat. Ein Befall kann sich durch Deformationen am Wurzelgemüse, Wachstumsstörungen und Blattvergilbungen auswirken. Häufiger ist Nährstoffmangel die Ursache für magere Ernten. Versorgen Sie Ihr Gemüsebeet mit reifem Kompost und bringen Sie organische Düngemittel ein.
Der Jänner ist für die meisten Gemüsekulturen noch zu früh für die Anzucht. Aufgrund des Lichtmangels würden die Pflanzen ohne Zusatzbelichtung vergeilen und kümmern. Wenn Sie jetzt schon frisches Grün ernten möchten, empfehle ich Ihnen die Keimung von Sprossen. Je nach Art haben Sie in wenigen Tagen gesundes, knackiges Gemüse, das roh oder gekocht verzehrt werden kann.
Einige Gemüsearten können für eine frühe Ernte bereits Ende Jänner/Anfang Februar ausgesät werden, beispielsweise Melanzani, Chili und Andenbeere (Physalis). Dabei ist zu beachten, dass die Temperatur bei der Keimung über 20 °C beträgt und genügend Licht vorhanden ist. Nach dem Pikieren sollten die Pflänzchen kühler gestellt werden. Bei einer Anzucht am Fensterbrett empfiehlt es sich, noch bis Ende Februar/Anfang März zuzuwarten.
Nein, diese Befürchtung brauchen Sie nicht zu haben. Das Gift der beiden Pflanzen wird nicht an den Salat weitergegeben. Achten Sie beim Ernten jedoch darauf, keine Pflanzenteile der Giftpflanzen zu pflücken. Außerdem sollten Sie beim Arbeiten im Beet den Eisenhut nicht streifen, da sein Gift auch über die intakte Haut aufgenommen werden kann.
Paradeiser sollten nicht vor März ausgesät werden, um dieses frühe Vergeilen zu vermeiden. Jetzt können Sie die Pflanzen in einen größeren Topf tiefer einsetzen, dann bilden sie am Sprosstrieb neue Wurzeln. Oft bekommen die Jungpflanzen auch nicht ausreichend Licht. Um das Wachstum zu verlangsamen, hilft es, die Pflanzen an einen kühlen aber hellen Ort zu stellen. Sobald es im April wärmer wird, können Sie die Pflanzen zum Abhärten tagsüber an einen sonnigen und geschützten Platz auf die Terrasse stellen. Am Abend unbedingt wieder in das Haus holen. Nach den Eismännern können sie dann im Garten ausgepflanzt werden.
Im November keimt im Freien mit wenigen Ausnahmen (Vogerlsalat) keine Gemüsesaatgut mehr. Wenn Sie zu Jungpflanzen kommen, können Sie jetzt noch Wintersalate, Asiasalate oder Vogerlsalat pflanzen. Sie sind frostfest und wachsen bei entsprechenden Temperaturen weiter. Bei rechtzeitiger Vorkultur können viele Kulturen über den Winter am Hochbeet stehen bleiben, dazu zählen z.B. Grünkohl, Kohlsprossen, Lauch und Mangold.
Sogenanntes „Wintergemüse“ eignet sich hervorragend, um auch in der kalten Jahreszeit die Beete zu nutzen und frisches, energiesparend produziertes Gemüse zu ernten. Dafür eigenen sich Pflücksalate, wie Winterportulak, Spargelsalat oder Vogerlsalat, aber auch für den Winter geeignete Häuplsalate, wie ‚Winterhäupl‘ oder ‚Brauner Winter‘. Verschiedene Grünkohlsorten und Kohlsprossen sind den ganzen Winter über Vitaminspender. Karotten kann man solange ernten, bis der Boden gefroren ist. Schwarzwurzeln brauchen etwas Laub als Frostschutzschicht und können dann bis in den Februar geerntet werden. Topinambur und Steckrüben stehen ebenfalls den ganzen Winter über zur Verfügung.
Cardy (Cynara cardunculus), auch Gemüseartischocke oder Kardone genannt, ist eine nahe Verwandte der Artischocke. Im Gegensatz zu dieser werden jedoch die verdickten Blattstiele gegessen, die je nach Sorte mehr oder weniger stachelig sind und gelegentlich auch gebleicht werden. Die Blattstiele werden gesäubert, die stacheligen Ränder entfernt, geschnitten und in der Pfanne oder im Rohr gedünstet. Auch als Suppe wird sie gerne zubereitet. Der Geschmack ist artischockenähnlich und leicht bitter. Im Garten wird die wärmeliebende Pflanze einjährig aus Samen herangezogen.
Die Milpa ist ein Anbausystem, das in Mittelamerika seit langem praktiziert wird. Dabei werden Mais, Kürbis und Stangenbohnen in Mischkultur angebaut und fördern sich gegenseitig. Dieses System ist auch unter den Begriffen „Die drei Schwestern“ oder „Indianer-Beet“ bekannt.
Ich habe heuer zahlreiche Gemüsesorten angebaut. Die Samen haben gut gekeimt, doch im Anschluss haben die kleinen Pflänzchen begonnen gruppenweise zu welken und sind abgestorben. Was habe ich falsch gemacht?
Ihre Gemüsepflänzchen sind der sogenannten Umfallkrankheit zum Opfer gefallen. Es handelt sich dabei um eine Infektion durch verschiedene Pilzarten. Die Erreger überdauern im Substrat, in Aussaatgefäßen, am Saatgut oder werden mit dem Gießwasser übertragen. Hohe Luftfeuchtigkeit, geringe Luftbewegung und zu hohe Bodenfeuchtigkeit begünstigen den Befall. Verwenden Sie frische Aussaaterde, gereinigte Aussaatgefäße und vermeiden Sie zu große Feuchtigkeit. Um einen Totalverlust zu verhindern, können Sie versuchen, nicht befallene Pflanzen aus dem betroffenen Aussaatgefäß rasch zu pikieren
Gekeimte Erbsen ergeben schmackhafte Sprossen, die auch roh verzehrt werden können. Weichen Sie dazu eine Handvoll getrockneter Erbsen über Nacht in ausreichend Wasser ein. Sie können spezielles Saatgut für die Sprossenzucht oder auch unbehandelte Bio-Erbsen aus dem Reformhaus verwenden. Erbsen sind Dunkelkeimer; auch in der Sprossenzucht ist das Keimergebnis beim Abdecken der Keimgefäße besser. Wässern Sie die Samen 2-3 x täglich und sortieren Sie ungekeimte Samen aus, bevor sie zu faulen beginnen. Nach 3-4 Tagen können Sie die Sprossen verzehren. Sie können die eingeweichten Samen auch für Microgreens in Erde anbauen, dann können Sie nach 10-14 Tagen zartes Erbsengrün ernten
Edamame ist die japanische Bezeichnung für unreif geerntete Sojabohnen und bedeutet in etwa „Bohnen am Zweig“. Es handelt sich um großkörnige Speisesorten der Sojabohne (Glycine max) und sie wachsen auch in unserem Klimabereich ganz gut. Sojabohnen sind sehr wärmebedürftig und sollten erst ausgesät werden, wenn sich der Boden auf mindestens 10 °C erwärmt hat (Mitte bis Ende Mai). Sie bevorzugen humosen Boden und ausreichende Bewässerung im Sommer. Die Ernte erfolgt, solange die Hülsen noch grün und pelzig sind. Nach kurzem Kochen der ganzen Hülsen können die Bohnen aus der Hülse gedrückt oder – wie es die Japaner machen – ausgesaugt werden. Sie werden gesalzen als Snack oder Beilagengemüse verzehrt.
Stängelkohl (Brassica rapa var. cymosa), auch Cima di rapa, Rapa oder Broccoletto genannt, ist ein dem Brokkoli ähnelndes Gemüse, das vor allem im Mittelmeerraum kultiviert wird. Es werden die beblätterten Stängel und die im Gegensatz zum Brokkoli zierlicheren Blütenknospen gegessen. Der Geschmack ist intensiver als Brokkoli und etwas bitter. Die Kultur ist auch im Hausgarten leicht möglich: Eine Direktsaat ist zwischen April und September möglich, wobei Herbstaussaaten bessere Qualitäten bringen. Je nach Aussaatzeitpunkt ist das Gemüse bereits nach ca. 8–12 Wochen erntereif.
Kichererbsen (Cicer arietinum) sind wärmebedürftige Hülsenfrüchte, die sehr lange zum Ausreifen brauchen. Der Anbau lohnt nur in warmen Gebieten (Weinbauklima) und auf sandigen, leichten Böden. Kichererbsen besitzen an den Wurzeln Knöllchenbakerien und brauchen daher keine stickstoffreichen Böden oder zusätzliche Düngung. Wählen Sie angepasste, frühreifende Sorten. Sie können die Pflanzen ab Mitte April in Töpfen vorziehen oder ab Mitte/Ende Mai direkt ins Beet säen. Kichererbsen sind anspruchslos und trockenheitsverträglich. Schwere Böden und Nässe vertragen sie nicht gut. Vor dem Verzehr müssen sie gekocht werden, um das giftige Phasin abzubauen.
Paradeiser mögen prinzipiell sonnige Standorte und keine feuchten Blätter. Ein Paradeiserhaus schützt sie gut vor Kälte und vor Regenfeuchte, die leicht Pilzerkrankungen verursachen kann. An Tagen mit zu starker Sonneneinstrahlung muss man die Pflanzen jedoch mit Hilfe einer Glashausschattierung schützen. Denn Sonnenbrand schwächt die Tomatenpflanzen, insbesondere Jungpflanzen sind anfällig. Die Früchte werden ebenfalls einseitig hell und fleckig. Überdüngung verstärkt die Anfälligkeit. Pflanzenstärkungsmittel und ein mäßiges Ausgeizen (die Blätter schützen die Früchte) unterstützen das Wachstum und die Gesundheit der Pflanzen. Das gilt auch für Paradeiser im Freilandanbau.
Die Pflanzen brauchen nach der Ernte (traditionell bis zum 24. Juni) Nährstoffe und ausreichende Wassergaben, um sich bis zur Überwinterung erholen zu können. Geben Sie ca. 3 Liter abgelagerten Kompost und ca. 100 g Hornspäne zu jeder Pflanzen. Sollten sich noch Blütenstände bilden, schneiden Sie diese ab, da sie der Pflanze unnötig Kraft kosten.
Kürbisse sind Starkzehrer, d.h. sie benötigen sehr viel an Nährstoffen. Deshalb werden sie auch oft neben den Kompost gepflanzt (wenn dieser nicht zu schattig platziert ist), wo ihnen das nährstoffreiche Sickerwasser zu Gute kommt. Im Gegenzug beschattet der Kürbis mit seinen großen Blättern den Kompost. Weiters gilt: lieber nicht so lange Ranken wachsen lassen, damit die Kraft den Früchten zu Gute kommt. Und: weniger ist mehr, d.h. nur einige wenige Früchte pro Pflanze. Sobald Früchte angesetzt sind muss man auch verstärkt gießen, jedoch nicht über Kopf, denn Kürbispflanzen sind für Mehltau anfällig. Gute Nachbarn sind: Mais und Sonnenblumen, mit Kartoffeln verträgt er sich schlecht. Im Juni kann man Kürbisse noch direkt aussäen.
Durch das möglichst frühzeitige Entfernen der Seitentriebe erzielt man bei großfruchtigen Sorten wie z.B. Fleisch- und Salatparadeisern eine Reduktion der Triebmasse sowie der Blütenansätze. Dadurch können sich die verbleibenden Früchte besser entwickeln und reifen bis zum Herbst gut und aromatisch aus. Kleinfruchtige Buschsorten wie Wildparadeiser und viele Cocktail-Sorten werden mehrtriebig gezogen und brauchen daher nicht ausgegeizt zu werden.
Meine Zucchinipflanzen bilden jedes Jahr zwar reichlich Blüten und Ansätze von jungen Früchten, allerdings faulen die dann ziemlich rasch ab und die Ernte bleibt aus. Was mache ich falsch? Ich habe gehört, dass andere Gärtner sich über die Menge an der Ernte schon beklagen, bei mir ist dagegen gar nichts.
Es handelt sich dabei um die sogenannte Fruchtendfäule, die durch verminderte Kalziumaufnahme verursacht wird. Diese kann verschiedene Ursachen haben:
unregelmäßige Wasser- und Nähstoffversorgung, zu saure Böden, kaltes bzw. nasskaltes Wetter, kalte Nächte in Verbindung mit heißen Tagen, Pflanzung auf kalten, staunassen Boden sowie weitere für die Pflanzen stressauslösende Faktoren.
Wahrscheinlich meinte Ihr Bekannter die Chinesische Dattel oder Jujube (Ziziphus jujuba). Der bedornte Strauch aus der Familie der Kreuzdorngewächse gedeiht in geschützter Lage im Freiland oder kann als Kübelpflanze kultiviert werden. Im Herbst werden je nach Sorte braune, braunrote bis schwarze Früchte gebildet, die süß und dattelähnlich schmecken.