Eine attraktive Schattenpflanze an Teichen – aber ganz schön stinkig

Die gelblühende Pflanze ist auch aufgrund ihrer großen Blätter eine attraktive Staude an Teichrändern.

Die gelbe Scheinkalla – auch Amerikanischer Stinktierkohl oder Riesenaronstab genannt – ist eine ausdauernde Pflanze, die bei Gewässern wächst. Die gestielten ganzrandigen Blätter können bis zu 1,5 m lang werden. Ein bis zu 20 cm langer Kolben trägt im April und Mai viele kleine gelbe Einzelblüten. Diese verströmen den unangenehmen Duft, der der Pflanze auch zu dem Namen „Stinktierkohl” verholfen hat. Die Früchte sind zahlreiche kleine Beeren und eine Pflanze ist so im Stande ca. 1.000 Samen auszubilden. Da die Pflanzen sehr ausdauernd (Rhizom) sind und Jahrzehnte alt werden können, ist die Verbreitungsrate über Samen dementsprechend hoch. Die Scheinkalla wächst auf sauren feuchten Standorten und auch im Schatten.

Über Botanische Gärten und als Zierpflanze wurde sie aus Nordamerika eingeschleppt. Aufgrund ihrer großen Blätter kann sie Feuchtstandorte dermaßen bedecken, dass dadurch heimische Arten verdrängt werden.

Lysichiton americanus ist in der Unionsliste der invasiven Neopphyten angeführt, und zwar als in Österreich bereits vorkommend. Zugegebenermaßen ist die Pflanze bei Teichen und Bachläufen ein Hingucker. Aber man sollte sich – auch wegen des Geruches – um Alternativen umsehen. Der Gefleckte Aronstab (Arum maculatum) oder die Sumpfcalla (Calla palustris) sind ebenso attraktive Möglichkeiten. Beide jedoch unbedingt ausschließlich aus zertifizierter Zucht beziehen, da sie stark gefährdet und daher geschützt sind. Alle drei Pflanzen sind giftig.

Eva Thun-Täubert